On the leash

“Have you ever seen a little kid taking a big dog for a walk? Pantomimes being pulled around by a giant dog. Don’t let your emotions pull you around like that.”

Shinshinkan, N-sensei

…passt auch dazu, dass Herr Asai gerade eindrucksvoll vorgeführt hat, wie man einen Schüler (Primus?) mit Hilfe eines zweckentfremdeten Gürtels longiert.

Aikido-Techniken

Wie man rechten Rand dieser Seite sieht, habe ich meine Notizen zu den Aikido-Techniken, die ich gerade lerne, öffentlich auf die Website gepackt. (bis ich herausgefunden habe, wie man Wordpads Kommentar-Funktion auch für “Seiten” bekommt, hoffe ich auf Kommentare an diesem Eintrag hier – ich will ja wissen, was Du (ja genau Du) darüber denkst!).

Was mich umgehauen hat: Wenn man bei google die Namen der Techniken eingibt (z.B. “irimi nage” oder “shiho nage”), erscheinen meine Seiten weit vorn! Und das, obwohl (soweit ich weiß) niemand auf diese Seiten verlinkt. Gibt es wirklich so wenig Aikido im Netz? Oder ist die Idee, die Techniken beschreiben zu wollen, derart abwegig?

“Das kosmische Schwert hat viele Möglichkeiten der Anwendung, die nur mündlich weitergegeben und im wirklichen Training gezeigt werden können” (Ueshiba in “Budo”). Ich hoffe, auch wenn man Bewegungen nicht aus Text lernen kann, hilft Text, sich an das Gelernte zu erinnen. Genau wie Bilder, Rückfragen, Videos, und all die anderen schönen Dinge, die das Netz heutzutage bietet.

Graduierung

Letztens unterhielt ich mich mit Ronald über die verschiedenen Aikido-Schulen, die es in Deutschland gibt. In unserem Dojo hängen auch Lehrgangsausschreibungen anderer Schulen aus. Ich hatte mich gewundert, woher einige der Lehrer einen sechsten oder siebten Dan hätten, und fragte mich, ob das denn ein “echter” Dan sei oder ein quasi selbst verliehener. Ronald kommte mich beruhigen, dass auch diese Dan-Grade letztlich auf das honbu dojo zurückgehen, aber, und da kommen wir endlich zum interessanten Teil,

“Du könntest hier im Garten ein Dojo aufmachen und anfangen, Dan-Grade zu verleihen, und niemand könnte Dich davon abhalten. Du könntest es sogar Aikido nennen.”

Man muss halt nur genug Mitspieler finden, um einen glaubwürdigen Rahmen für die Gemeinschaft zu schaffen. Credibility wird oft über Lehrer-Schüler-Ketten vom O’Sensei weitergereicht, Genealogie ist auch wichtig. Bei anderer Gelegenheit ist auch der Staat ein wichtiger Mitspieler. Der vielleicht offiziellste technische Maßstab ist der aktuelle Doshu im honbu dojo, aber der ist weit weg. Das in vielen Kampfkünsten (wie auch in der Wirtschaft) gern bemühte Kriterium der Effektivität, praxistauglichkeit etc. ist gerade im Aikido kaum messbar.

Was Original ist, was zeitgemäße Weiterentwicklung, was persönlicher Stil, körperliche Eigenart, Eklektizismus, unheiliger Mischmasch, Ego-Trip, Esoterik,… das scheint im Deutschen Aikido tatsächlich Geschmacks- und Verhandlungssache zu sein. Das Entscheidende für eine reichhaltige und langfristige Entwicklung ist wohl einfach, gut eingebunden zu sein.